Peter Handke: Nobelpreis für Literatur 2019

Der Nobelpreis für Literatur ging 2019 an den Österreicher Peter Handke. In der Begründung der Jury hieß es: "Für ein einflussreiches Werk, das mit sprachlichem Einfallsreichtum Randbereiche und die Spezifität menschlicher Erfahrungen ausgelotet hat." Der 1942 in Kärnten unweit der Grenze zu Slowenien geborene Autor hat seit seinem skandalumwitterten Auftritt 1966 bei der Tagung der Gruppe 47 in Princeton in über 50 Jahren ein äußerst umfangreiches und vielseitiges Œuvre vorgelegt. Seinem Werk, das alle Genres abdeckt, ist die Sehnsucht nach der verlorenen Unschuld eingeschrieben, die durch die Magie der Sprache zurückgewonnen werden könne. Immer wieder hat Handke den (auch ironischen) Anspruch formuliert, angesichts der Entfremdung zwischen Subjekt und Umwelt als Hüter der Sprache, Wächter der wahren Empfindung zu fungieren. Kontrovers aufgenommen und zum Teil scharf kritisiert, wurde hingegen seine proserbische Haltung während des Jugoslawien-Konflikts. Dennoch lässt sich nicht bestreiten, dass Handke einer der bedeutendsten zeitgenössischen deutschsprachigen Autoren ist.