Gesundheit ist politisch: die Poliklinik Veddel

Wie kann eine Gesundheitsversorgung aussehen, die sowohl individuell auf die Patient:innen eingeht als auch die gesellschaftlichen Verhältnisse in den Blick nimmt, die gesund oder krank machen? 2017 wurde die Poliklinik Veddel als Primärversorgungszentrum im gleichnamigen Stadtteil eröffnet. An drei Standorten findet allgemeinärztliche Versorgung, Sozial- und Gesundheitsberatung, psychologische Beratung und Psychotherapie, Community Health Nursing und Hebammenversorgung statt. Auch empowernde Gemeinwesenarbeit und partizipative Forschung zu Gesundheitsfragen werden auf der Veddel durchgeführt und Prozesse der Solidarisierung angestoßen. Die Polklinik Veddel wird von einem Kollektiv aus ca. 35 Menschen mit unterschiedlichen Berufen betrieben: „Wir fragen nach gesundheitlicher Chancengleichheit, Lebensbedingungen und Lebenserwartung, denn Gesundheit und Krankheit sind auch durch politische Kräfteverhältnisse bestimmt.“
Wir besuchen die Poliklinik Veddel und sprechen mit Milli Schroeder, einer der Kollektivist:innen, über die Gesundheitsversorgung von morgen: Haben alle Zugang zu Gesundheitsversorgung? Wie kann ein neues, gemeinnütziges Modell für den ambulanten Gesundheitsbereich aussehen? Wie gelingt die Verbindung aus Gemeinwesenarbeit und gesundheitlicher Versorgung im Stadtteil? Wie funktioniert ein Primärversorgungszentrum jenseits von Profit? Welche Kompetenzen sind in der Poliklinik Veddel gebündelt und auch gebraucht?