Und heute? Die Nachwirkungen von Zensur und politischer Verfolgung im NS

Eine der jüngsten Erwerbungen der Hamburger Kunsthalle ist die Fotoserie „Die Bücher“ (2019-2021) von Annette Kelm, in der die Künstlerin eine Auswahl der im Nationalsozialismus verbotenen und öffentlich verbrannten Bücher zeigt. Uns begegnet darin eine beeindruckende Vielfalt an Themen und ästhetischer Gestaltung, von humorvollen bis hin zu satirischen und dokumentarisch kritischen Kommentaren zur Zeitgeschichte. Diese Serie nimmt der Kurs zum Ausgangspunkt für Fragen nach der gegenwärtigen Erinnerung an den NS: Was wissen wir über die Verfolgten und ihre Werke? Welche Formen der Diffamierung und Ausgrenzung erfuhren sie? Weiter diskutieren lassen sich diese Fragen auch hinsichtlich der älteren Bestände der Hamburger Kunsthalle: Nicht wenige Werke wurden damals als „entartet“ bewertet und für die gleichnamige Ausstellung aus dem Museum entfernt. Wie wurden diese Werke nach 1945 wieder in die Sammlung integriert, und was wird heute mit ihnen erzählt?